Vallon Bianco
Beschreibung
Die Tour beginnt in St. Vigil. Wer will, fährt mit dem Auto bis zur Pederühütte. Hier befinden sich genügend Parkmöglichkeiten, um das Fahrzeug abzustellen und danach die fortlaufende Strasse Richtung Faneshütte hochzukurbeln. Ab der Pederühütte macht sich ein Bergpanorama seinesgleichen auf, links und rechts ragen die Dolomiten in die Höhe und zeigen hochalpinen Charakter mit unbeschreiblicher Schönheit auf. Bis zum Limojoch und den Limosee sind es von der Pederühütte rund 700 Höhenmeter zu treten. Auf dem Sattel selbst sieht man schon das Ziel, den Vallon Bianco. Zwar kann man sich nicht vorstellen, dass eine Militärstrasse bis auf den Gipfel ragt, jedoch mit ein bisschen Feingespür und einen Adlerblick sind die Serpentinen beziehungsweise die Bauten zu erkennen. Vom Limojoch rollt man bis zur Großen Fanesalm auf 2100 Meter über Meer kurzzeitig auf der Militärstrasse bergab. Gedanken über die Einkehr beziheungsweise einen guten Kaffee und einen Strudel di Mele sollten hier nicht verworfen, sondern umgesetzt werden. Die Große Fanesalm ist bekannt für Köstlichkeiten und einen wunderbaren Ausblick. Ab hier beginnt der Aufstieg zum Gipfel auf dem Weg Nummer 17. Der Weg zum Gipfel ist extrem ausgesetzt und nur für schwindelfreie Leute mit alpiner Erfahrunggeeignet. Teilweise fährt man entlang von Felswänden, wo es 700 bis 800 Höhenmeter senkrecht in die Tiefe geht. Sollte dies nicht der Fall sein, kann der Aufstieg bis zum ersten Felskopf durchgeführt werden. Zum Aufstieg ist anzuführen, dass die Strasse beziehungsweise die Zubringerwege auf den Gipfel Ende der 70iger Jahre gut instandgesetzt worden sind. Teilweise ist fahren/schieben möglich, in gewissen Bereichen muss das Bike jedoch getragen werden. Am Gipfel selbst bietet sich nach einer bis zu dreistündiger Tragephase ein Wahnsinns-Ausblick auf die Bergwelt und man glaubt auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Der Monte Vallon Bianco ist sicher einer der Highlights und einer der verstecktesten Bike-Berge in den Dolomiten, wobei ihm jedoch die blutige Vergangenheit aus dem Ersten Weltkrieg immer wieder einholt.
Die Abfahrt vom Gipfel bis zur Großen Fanesalm liegt im Schwierigkeitsgrad bei maximal bei S2, jedoch besteht wie angeführt eine erhebliche Absturzgefahr. Volle Konzentration und absolute Bike-Beherrschung sind eine Voraussetzung. Das Bike auch mal kurzzeitig zu schieben und zu tragen ist hier keine Schande, sondern auch teilweise verantwortungsvoll und Pflicht, das Abenteuer und die Aussicht jedoch grandios. Zurück zur Fanesalm geht es dann wieder zum Limojoch hoch und über die Trail-Abschneider zurück bis zur Pederühütte, die noch einige Singletrails im Schwierigkeitsgrad von S2 bis S3 bietet. Zurück am Rifugio Pederü kann man sich freuen, einen der extremsten Berge in den Dolomiten mit dem Bike bezwungen zu haben und vielleicht mit einem kleinen Cappuccino und Vino Bianco auf den Vallon Bianco den Tag ausklingen zu lassen.
Hinweis: Die Tour kann auch aus der Region Cortina in Angriff genommen werden. Ausgangsort ist dabei der Parkplatz Saint Uberto bei der Serpentinen-Kurve der Verbindungsstrasse von Cortina nach Toblach.
Details zur Tour
49 km
1655 m
1655 m
1218 M.ü.M.
2648 M.ü.M.
1 Tag
Sankt Vigil
Sankt Vigil
1981
nicht tauglich für E-Mountainbikes
Martin Depauli