Strudelkopf
Beschreibung
Von Schluderbach (1436m) aus zieht eine hundertjährige Militärstrasse in vielen schwungvollen Kehren durchs Seelandtal hinauf zur Plätzwiese. Direkt neben der schmucken, neu erbauten Dürrensteinhütte (2040m) thront ein skurriler Steinklotz über dem Höhlensteintal: das Sperrwerk Plätzwiese. Im Gebirgskrieg 1914-18 sollte diese Festung der K & K Monarchie das Höhlensteintal und mit ihm das Pustertal vor den italienischen Alpini sichern. Was gehörig in die Hose ging. Denn schon die ersten beiden Granaten aus dem Valle Campedelle trafen voll ins Schwarze. Seither weist das Sperrwerk stumm und ausgesprochen hässlich den Weg hinab nach Cortina. Und hinauf auf den Strudelkopf. Nach der Pflicht (und kurzer Rast) folgt die Kür: die astreine Gipfelfahrt über den Strudelkopfsattel (2200m) zum Strudelkopf (2307m). E-Mountainbiker lassen sich genüsslich bis ans Gipfelkreuz pushen, Muskelbiker müssen zwar beissen, aber nicht besonders hart kämpfen. Die Aussicht am Kreuz könnte schöner kaum sein! Genau gegenüber: der einst heiß umkämpfte Monte Piana. Im Osten der Rockergruß der Drei Zinnen. Im Süden die eisgekrönte Tofana. Und im Westen die Hohe Gaisl. Ein Monolith wie direkt aus Herr der Ringe. Sieht aus wie Mordor. Ist aber „nur“ das Reich der Fanes. Nach der Gipfelschau geht’s auf bekanntem Weg wieder zur Plätzwiese. In Sichtweite des altehrwürdigen, leicht skurrilen Berghotels namens „Hohe Gaisl“ wartet das finale Highlight: das Knappenfusstal. Die (offiziell für Biker gesperrte) Abfahrt beginnt lieblich durch die Blumenwiese und steigert die Schwierigkeit ständig. Der Scharfrichter für technisch versierte und mutige Biker ist dann eine steile Treppe mit gähnendem Abgrund zur rechten. Besser schieben! Am Bach entlang saust man dann anschliessend flowig gen Hauptstraße, die man an der flachen Passhöhe namens «Im Gemärk» erreicht.
Details zur Tour
21 km
890 m
890 m
1434 M.ü.M.
2293 M.ü.M.
1 Tag
Carbonin
Carbonin
1964
gut tauglich für E-Mountainbikes
Andi Kern