Diese Tour hatte ich schon laaaaaange auf meiner To-Do-Liste und am 05.09.2023 war es endlich soweit. Da ich ab Bruson bereits den Col de Mille in den Beinen hatte, entschied ich mich in Orsières in den Bus zu steigen und mir so den Aufstieg nach La Fouly/Ferret zu schenken. Ab dort geht es recht moderat auf einem breiten Kiesweg bis zur Bergbeiz „La Peule“ hoch, bevor dann der Weg in einen Singletrail übergeht. Dieser Singletrail weisst durchgehend eine breite eines Zwillings-Kinderwagen auf und ist dermassen ausgeebnet, dass mein Vater mit seinem Rollator keine Mühe hätte diesen Weg zu gehen. Mir sollte es recht sein, war der Weg so trotz einiger Rampen zu 100% fahrbar. Die Aussicht auf dem Grossen Col Ferret ist dann wirklich einzigartig, das Panorama sucht seinesgleichen, keine Stromleitungen, keine Lifte, kein Empfang. Wenig überraschend hatte es sehr viele Biker und Wanderer in beiden Richtungen unterwegs bei diesem Traumtag. Sobald man aber Richtung Petit Col Ferret abzweigt ist man plötzlich alleine, und muss auch immer wieder mal vom Bike, da der Weg immer mal wieder ausgesetzt ist. Der anschliessenden DH ist ein Mix von Flowtrails, Kuhtrampelpfaden und ausgewaschenen Trails, alles im allen ganz okay aber kein Highlight. Ab La Fouly hat es wie beschrieben einige schöne Trails, aber auch einiges an Höhenvernichtung. Da ich mir die Höhenmeter nicht selber verdient hatte war dies aber auch nicht weiter tragisch. Der Zufall wollte es, dass zurück in Orsières der Bus nach Champex au Lac sozusagen auf mich wartete, und da ich eh zurück nach Martigny musste nutzte ich die Gelegenheit. Ab Champex suchte ich mehr oder weniger „Freestyle“ den Weg nach Martigny, und die Trails runter waren das absolute Highlight der Tour. Am Schluss des Tages standen 2‘800hm uphill und 4‘700hm downhill zu Buche, sowie die Gewissheit, wieder einmal alles aus diesem nicht mehr allzu langen Herbst-Tag herausgepresst zu haben.
Ich fahre ein Scott Genius Ultimate, bin Uphill meist in der Kopfgruppe; Downhill immer der letzte, mit Abstand.

Die Auffahrt auf der Straße ist sehr moderat, aber es ist schon einiges los. Es gibt auch eine ausgeschilderte MTB Route, die haben wir ab und zu genommen statt auf der Straße zu fahren. Dort ist es ohne Rennrad etwas zäh, aber am Ende ist man dann bei der teils steilen Auffahrt doch auch froh über alle Kraft die noch da ist. Landschaftlich ist es dann wirklich schön, aber es waren heute seeehr viele Wanderer unterwegs (ich glaube die Tour de mont blanc geht dort lang). Erst auf dem Rückweg waren wir wieder quasi alleine. Die Abfahrt wird im oberen Teil leider immer wieder durch nicht fahrbare stellen (Hangrutsch, Zaun) unterbrochen. Es ist größtenteils ein klassischer Wiesenwanderweg, man muss zwischen Canyons etwas zirkeln. Die Abfahrt weiter unten hat uns dann noch positiv überrascht. Viele Wurzeln, im nassen Zustand vermutlich nicht ganz so lustig. Wenn man mit dem Auto anreist würde ich gleich in Praz de Fort parken. Danach ist die Abfahrt nicht mehr interessant. Hätte ich nochmal die Wahl würde ich eventuell diese Tour mit der Lacs de Fenetre kombinieren.

Tour am 1.7.21 ‚gefahren‘: bis zum Grand Col Ferret diverse (unproblematische) Schneefelder zu queren. Ab Petit Col Ferret bis fast runter auf 2200 noch praktisch geschlossene Schneedecke mit einigen ‚knackigen‘ Querungen!

Wallis 3 Tage

Vom Grand Col Ferret ist der Hang zu queren bis zur Abfahrt. In dieser Passage hat es aktuell wenige heikle Schneefelder die zu queren sind. Auch in der folgenden Abfahrt hat es noch Schneefelder, die aber viel Spass bereitet haben. Die Abfahrt ist spannend und in einem sehr schönen Tal gelegen!