Somamunt – Pragser Wildsee
Beschreibung
Der Pragser Wildsee ist ein Quotenhit bei Instagrammern aus aller Welt. Was aber kein Selfie-Sternchen weiß: Der mystische Bergsee in den Dolomiten ist der Eingang in die Unterwelt. Zumindest der Sage nach. Ihr zufolge kann man mit dem Boot in die unterirdischen Teile des Fanes-Reiches paddeln. Mountainbiker erkunden lieber das oberirdische Sagenreich. Und haben die einmalige Chance, quasi durchs Hintertürchen dem mystischen Pragser Wildsee einen Besuch abzustatten – über einen vergessenen, aber umso interessanteren Übergang. Um den sagenhaft-geheimen Pass namens «Somamunt» zu erreichen, schwebt man erst einmal am 2273 Meter hohen Kronplatz von Dolomitenkönigin Dolasilla ein – aber gänzlich unsagenhaft per Seilbahn von Gassl (1170m) bei Olang aus. Runter zum Furkelsattel (1745m) saust man auf den flotten Steilkurven des gebauten «Furcia-Trails» gen Süden, um kurz unterhalb des Sattels die stramme Steigung zum «Kreuzjoch» (2283m) alias Somamunt in Angriff zu nehmen. Auf der alten, steilen Fahrstrasse durch das einsame Val Fojedora wünscht sich so mancher ein E-Bike… Oben angekommen, wird sofort klar, warum die «Bleichen Berge» so heissen: eine Tolkien’sche Urlandschaft, wohin das Auge blickt. Schiff voraus: der gewaltige, 2810 Meter hohe Seekofel. Dieser unfassbar klobige Klotz, der den See um fast eineinhalb Kilometer überragt, heisst auf ladinisch «Sass dla Porta» – Torberg. Weil das Tor zur Unterwelt direkt unterhalb des Berges liegt. Am Südende des Pragser Wildsees. Wer da hinunter will, muss sich sein Insta-Bildchen mehr als redlich verdienen. Die Abfahrt zeigt sich bis zu den Hochalmhütten (2114m) nur kurz von ihrer breiten, zahmen Seite. Hier beginnt dann der Kampf bergab. Fahrtechnik-Chefs finden’s genial, Normalos steigen an den S3-Stellen immer mal wieder ab. Aber bald schon steht man am Ufer des sagenhaften Pragser Wildsees. Wundert sich über all die Instagram-Jäger aus aller Welt – und scannt mit den Augen das Südufer des Sees ab. Wo mag er sich wohl verstecken, der Eingang zur Unterwelt?
Details zur Tour
45 km
1180 m
2280 m
1047 M.ü.M.
2271 M.ü.M.
1 Tag
Olang
Olang
1963
gut tauglich für E-Mountainbikes
Andi Kern
Kommentare
Achtung, der Aufstieg zum Kreuzjoch ist sehr steil. Vor allem das Schlussstück ist erbarmungslos, ohne E-Unterstützung fahren hier nur wenige. Und der Abfahrts-Trail nach der Üces de Fojedöra (mit dem freundlichen Wirte-Paar) ist sehr anspruchsvoll, fast durchgängig S3 mit punktuell S4-Stellen. Landschaftlich eine tolle Route.