Test: Scott Centric Plus – Komfort für den Kopf | Ride MTB

Test: Scott Centric Plus – Komfort für den Kopf

Mit dem Centric Plus hat Scott im Jahr 2016 einen Helm für Mountianbiker und Rennradfahrer präsentiert, der in Sachen Aerodynamik und Belüftung neue Massstäbe setzen soll. Während uns Ersteres im Gelände herzlich wenig interessiert, standen die Belüftung wie auch weitere Eigenschaften beim Test im Vordergrund.

Mit dem Centric Plus hat Scott im Jahr 2016 einen Helm für Mountianbiker und Rennradfahrer präsentiert, der in Sachen Aerodynamik und Belüftung neue Massstäbe setzen soll. Während uns Ersteres im Gelände herzlich wenig interessiert, standen die Belüftung wie auch weitere Eigenschaften beim Test im Vordergrund.
 

Drin und daran

Scott’s Centric-Plus-Helm spricht mehr die Cross-Country-, als Allmountain-Fraktion an, dort wo die Leistung eine grosse Rolle spielt, sprich den Fahrer möglichst wenig darin beeinträchtigt. Dazu gehört zum Beispiel ein niedriges Gewicht. Dieses ist mit 250 Gramm zwar gering, aber trotzdem nicht supertief angesetzt. Angesichts dessen, das der Centric Plus gegenüber anderen Helmen über viel Material verfügt und mit einem Mips-System versehen ist, sind die angegebenen 250 Gramm ein sehr guter Wert. Beim nachwägen des Test-Exemplars in der Grösse M (55 - 59cm) zeigt die Küchenwaage 256 Gramm an. Diese Abweichung ist völlig akzeptabel und vielleicht ist es auch nur das viele Salz, das ich in die antibakteriellen X-Static®-Polster geschwitzt habe.
 
Im Innern des Helms liegt die schwimmend montierte Mips-Schale, die bei einem Sturz die Aufprall-Energie auf den Kopf reduziert. Diese ist zusätzlich perforiert, dass der Luftzug auch zum Kopf gelangen kann. Unsere Erfahrungen haben bisher gezeigt, dass Mips-Systeme die Luftzirkulation oft etwas bremsen. Wie sich die Perforierung darauf auswirkt, wird später verraten.
 
Das Haltesystem «Halo» des Centric Plus ist seitlich an der Mips-Schale angehängt und am Hinterkopf in der Hauptschale verankert. Dabei lässt sich das Halo-Fit-System über drei Stufen in der Höhe verstellen. Hier passt mir die mittlere Position am besten. Die Helmriemen sind schön dünn und dank den Kunststoff-Flaps auf jeder Seite liegen sie weit genug von den Ohren weg – ein klares Plus. Denn persönlich nervt es mich, wenn Helmriemen an den Ohren anstehen. Im Weiteren braucht man dank diesem System nichts weiter als die Länge des Kinnbandes einzustellen.
 

Wie ein Kopfkissen

Sehr entscheidend, ob ein Helm gut ist oder nicht, ist auch sein Sitz. Da ich einen etwas verzogenen Schädel habe, ist das nicht bei jedem Helm gewährleistet. Manche sitzen nicht gut, andere Helmschalen drücken – der Scott Centric Plus ist einfach nur sehr bequem. Anziehen und vergessen. Fast wie ein dickes Daunenkopfkissen schmiegt er sich um den Kopf – zumindest fast.
 
Der Druck, wenn man überhaupt davon reden kann, ist gleichmässig verteilt, und so bleibt er auch mit offenem Halo-Halteband praktisch rutschfrei an Ort und Stelle, selbst in ruppigen Abfahrten. Ob er bei einem Sturz an Ort und Stelle bleibt, ist dabei anzunehmen. Ausprobieren musste ich es glücklicherweise nicht. Trotzdem, während der Fahrt wird das Halteband immer leicht zugedreht.
 

Staufrei zwischen Helm und Haar

Optik, Sitz, Komfort und Sicherheit – alles wichtig. Ebenso wichtig wie diese Eigenschaften ist auch die Belüftung. Es ist anzunehmen, dass der Centric Plus über eine gute Luftzirkulation verfügt, denn schliesslich behielt Nino Schurter mit diesem Helm an jedem einzelnen Rennen ein kühles Köpfchen. Bei höheren Tempi steht das ausser Frage, denn da zieht es die warme Luft aus den hinteren Öffnungen problemlos ab. Aber gerade in langen Anstiegen bei sommerlichen Temperaturen ist es entscheidend, dass die Hitze sich nicht unter der Schale staut. Dies ist tatsächlich nicht der Fall.
 
Natürlich tropft auch hier irgendwann der Schweiss, aber ich hatte während den Testfahrten nie das Gefühl, ich müsse mir den Helm entledigen. Die Kopftemperatur blieb zwar nicht kühl, aber stets im grünen, und selbst bei intensiver Gangart im erträglichen Bereich. Wie bereits erwähnt, da Mips-Schalen die Luftzirkulation hemmen können, war es vor dem Test keine Selbstverständlichkeit, dass der Wärmeabtransport trotzdem gut funktioniert.
 

Fazit

Scott’s Centric-Plus-Helm hat alles was ein sportlich orientierter Mountainbiker (oder Rennradfahrer) braucht, um seinen Kopf zu schützen, ohne dass er sich vom Helm beeinträchtigt fühlt. Mit einem Verkaufspreis von 229.- Franken ist der Centric Plus nicht ganz günstig. Angesichts seiner guten Passform, des Komforts, Sicherheit und guter Durchlüftung ist er aber sein Geld allemal wert.
 
www.scott-sports.com/centric-plus-helm
 


Alles Wissenswerte zu Scott gibts im Ride-Brandguide für Scott