Test: Flyer Uproc EVO:X – ein geölter Blitz | Ride MTB

Test: Flyer Uproc EVO:X – ein geölter Blitz

Flyer Uproc EVO:X

Das kürzlich lancierte EVO:X löst das Uproc 6 ab und startet zugleich ein neues Zeitalter für Flyer. Denn erstmals in der Geschichte der Schweizer E-Bike-Pioniere verbauen sie einen Bosch-Motor in ihren Mountainbikes. Das neue Uproc basiert auf dem im letzten Jahr lancierten Modell X und ist im Enduro-Segment zu Hause.

Der Bike-Test hat vor der Produktlancierung im Rahmen einer Medienveranstaltung stattgefunden. Damals waren nur Vorserie-Bikes vorhanden, die aufgrund der Produktverfügbarkeit noch nicht mit der Serienausstattung aufgebaut waren. Das getestete Uproc EVO:X entspricht dem Modell 9.50, ist jedoch mit dem «normalen» CX-Performance-Motor von Bosch ausgestattet anstelle der CX-Race-Variante. 

Das Bike im Einsatz

Schwingt man sein Bein über den Sattel, wird schnell klar: Hier sitzt man auf einem Enduro-Bike. Aufrecht und entspannt geht es mit dem Flyer bergauf. Das Steuerrohr baut mit 100 Millimeter Länge – in Rahmengrösse M – nicht sehr hoch, dafür der Steuersatz, der für innenverlegte Leitungen vorgesehen ist. Bei steilen Rampen ist die Sitzposition sehr gedrungen, vor allem wegen des Mullet-Setups. Hat das Gelände zudem noch Stufen, ist aktive Körperarbeit gefragt, um ein steigendes Vorderrad zu verhindern. Doch wie bei einem langhubigen Enduro-Bike üblich liegt der Fokus auf den Abfahrtsqualitäten und hier weiss das Flyer zu punkten. Was bergauf stört, ist in sehr steilen Abfahrten ein Vorteil: Die hohe Front gibt hier viel Sicherheit. Auch in stehender Position ist die Körperhaltung leicht gedrungen. Das würde man aufgrund der Geometriedaten nicht denken. Es stört jedoch nicht, denn das EVO:X will aktiv gefahren werden, passiv Bikende haben auf diesem «Stuhl» nix verloren. Das E-Enduro ist ein Meister seiner Klasse, es spielt keine Rolle, ob die Strecke mit engen Kurven, weiten Anliegern oder ordentlichen Geröllfeldern gespickt ist. Dieses Uproc lässt jedes Terrain einfach wirken. Dabei fährt sich das Bike eher wie ein Allmountain, spritzig und sehr wendig. Dass einem 170 Millimeter Federweg an der Front und 165 am Heck zur Verfügung stehen, merkt man nicht. Und das ist positiv gemeint.

Fazit

Das Uproc EVO:X von Flyer ist ein wahres E-Enduro. Egal, ob man es richtig krachen lässt, mit ordentlich Airtime durch die Gegend segelt oder in engen Spitzkehren das Hinterrad umsetzt, bevor ein Lächeln im Gesicht entsteht, drückt man schon wieder auf die Tube und ist mit Maximalgeschwindigkeit unterwegs.
 

Besonderheiten

Granite Stash Tool im Steuerrohr

«Monkey Link Connect»-Schnittstelle für Lichtmontage

Bremsleitung und Schaltzüge verlaufen durch den Rahmen, Licht- und allfällige Displaykabel durch den Steuersatz

Zwecks einfacherer Akkuentnahme ist der Motor «verdreht» montiert

Kommt ohne Display, kann aber nachgerüstet werden

Massiver Hinterbau

Fahreigenschaften und Charakter
Uphill
Schotter
Alpintrails

 

Downhill
Flow-Trail
Bikepark

 

Lenkverhalten
nervös
träge

 

Vortrieb
zäh
schnell

 

Verarbeitung
Flop
Top

 

Einzigartigkeit
normal
einmalig

 

Spezifikationen
Rahmenmaterial

Karbon

Gewicht

25.4 kg (Rahmengrösse M, mit Pedalen)

Federweg vorne

170 mm

Federweg hinten

165 mm

Federgabel

Fox 38 Float Factory E-Optimized

Federbein

Fox Float X2 Factory

Schaltung

Sram X01 Eagle AXS

Bremsen

Shimano XTR, 203 mm

Laufräder

Mavic E-Deemax S

Hersteller
Fotograf

Sacha Steiner


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