Mathieu van der Poel gewinnt und bespuckt Zuschauer | Ride MTB

Mathieu van der Poel gewinnt und bespuckt Zuschauer

Mathieu Van der Poel Cyclocross Hulst Spucken

Mathieu van der Poel ist ein Genie auf dem Rad, doch der Wahnsinn ist ihm manchmal halt gefährlich nah. So auch beim Cyclocross-Weltcup im niederländischen Hulst. Einige Zuschauer buhten ihn konsequent aus, Van der Poel rächte sich in Führung liegend mit einer unappetitlichen Äusserung.

Mathieu Van der Poel hatte es den Zuschauern gezeigt, die ihn Runde für Runde ausbuhten. Souverän fuhr er seinem siebten Saisonsieg entgegen. Wout van Aert hatte sich mit einem Sturz aus der Entscheidung verabschiedet, Tom Pidcock ebenfalls. Auch sonst war kein Gegner weit und breit, der niederländische Rad-Gigant hätte seine letzten Meter auskosten und seinen Triumph als Rache gelten lassen können.

Aber nicht Mathieu Van der Poel. Nicht zum ersten Mal hatte er seine Emotionen nicht im Griff und spuckte eine Gruppe am Streckenrand an. Schon beim Aufwärmen hätten sie ihn ausgebuht. Während des Rennens hätten sie ihm Dinge zugerufen, die er nicht wiederholen werde, sagte er im Sieger-Interview.

Bis jetzt keine Strafe ausgesprochen

Zu diesem Zeitpunkt ist nichts von einer Strafe durch die UCI bekannt. Diese könnte aber noch folgen, denn das Cyclocross-Reglement sieht eine Busse von 50 bis 200 Franken vor für «Beleidigungen, Drohungen und unangebrachtes Verhalten», wie Global Cycling Network schreibt.

Zu bereuen scheint Van der Poel seine Spuckattacke nicht. Das Publikum sei unsportlich gewesen und er sei einfach nicht mehr bereit gewesen, das hinzunehmen, sagte er im Interview.

Van der Poels Ausraster erinnert an einen Zwischenfall, der ernstere Folgen hatte: In der Nacht vor der Strassen-WM 2022 provozierten ihn zwei Mädchen, indem sie mehrmals an die Tür seines Hotelzimmers klopften. Irgendwann reichte es dem damaligen WM-Favoriten, er stellte die Teenager zur Rede und tat dies offenbar so handfest, dass ein Mädchen zu Boden fiel und sich dabei verletzte. Wenig später kam die Polizei und nahm den Radprofi mit. In der Folge bezahlte er eine Busse von umgerechnet knapp 1000 Franken. Für ihn bitterer: Er verbrachte einen grossen Teil der Nacht vor dem WM-Showdown auf dem Polizeiposten. Nach 35 Kilometern gab er das Rennen auf.


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