Da Mocogno und Bratschi sind in Laax die schnellsten Enduro-Fahrer
Vier alpine bis hochalpine Abfahrtsetappen stehen auf dem Rennplan des Swiss-Enduro-Series-Rennens im bündnerischen Laax. Bei den Männern heisst der grosse Favorit Basil Weber. Der Flimser ist amtierender Schweizermeister im Enduro und geniesst einen Heimvorteil. Doch der garantiert noch keinen Sieg. Bereits auf der ersten Stage «Crest la Siala» wird Weber vom Urner Tim Bratschi unter Druck gesetzt, an dritter Stelle lauert Robin Janser.
Die nächsten, die hochalpine Etappe vom Laaxer Stöckli entscheidet Weber für sich, büsst aber in der dritten Abfahrt über den Vorab-Trail wieder ein, als er über den Lenker geht. Bratschi geht somit mit einem Polster von fast 15 Sekunden auf Weber und mit 39 Sekunden Vorsprung auf Janser in die letzte Etappe, auf den Neverend-Trail. Dort zeigt der Schweizermeister seine Klasse und gewinnt die Etappe. Die knapp neun Sekunden Vorsprung reichen aber nicht aus, um den Urner nochmals abzufangen. Janser beklagt auf der letzten Etappe einen Plattfuss und verliert auf seinen dritten Rang. Er muss sich am Ende mit Rang elf begnügen, während Mirco Widmer der neue lachende Dritte ist.
Defektherd Neverend-Trail
Im Rennen der Frauen gehen für einmal nicht die Locals als Topfavoriten an den Start. Diese Rolle wird Noga Korem zu Teil. Die Israelische Meisterin legt bei ihrem Gastspiel in Laax gleich auf den ersten zwei Etappen vor und fährt einen Vorsprung von 34 Sekunden auf Delia da Mocogno heraus. Dahinter liegt die Französin Melanie Pugin, noch vor den Locals Anita und Caro Gehrig.
Auf der dritten Etappe zeigt da Mocogno, dass sie den zweiten Platz nicht abonniert hat und beendet den Vorab-Trail rund sieben Sekunden vor Korem, deren Polster nun auf 26 Sekunden «geschrumpft» ist. Jetzt zeigt auch Anita Gehrig mit der drittbesten Zeit, dass sie immer besser in Fahrt kommt. Noch liegt sie auf Platz vier.
Die finale Stage, der Neverend-Trail ist bekannt dafür, dass er fahrtechnisch zwar nicht superschwer ist, alle Linien perfekt zu treffen aber definitiv kein Kinderspiel ist. Das muss auch Korem erfahren, als sie nach wenigen Sekunden einen scharfen Stein erwischt und ihren Ambitionen auf den Sieg jäh die Luft ausgeht – Platz neun ist es Ende. Die Linien perfekt treffen aber die Gehrig-Twins. Anita holt den Etappensieg nur 1.66 Sekunden
vor Caro, aber deutlich vor Pugin. So rutscht beide vor, auf die Plätze zwei und vier, Pugin bleibt auf der drei. Da Mocogno ist aber nicht mehr zu gefährden, und so lässt sich die junge Urnerin als strahlende Siegerin feiern.
Nächster Stopp, Bike Kingdom
Das dritte Rennen der Swiss Enduro Series geht am Samstag, 19. August 2023 über die Bühne. Bereits zum dritten Mal in Folge ist Bike Kingdom Lenzerheide als Austragungsort dabei.
Balz Weber