Val Venegia
Beschreibung
Ausgangsort ist der Passo Rolle hoch über San Martino di Castrozza. Und die Tour beginnt für einmal mit einer Abfahrt. Dafür folgt man ein Stück der Passstrasse in Richtung Val di Fiemme, zweigt dann aber bei der zweiten Linksserpentine rechts ab. In einer Mischung aus Schotterweg und Singletrails taucht man auf diese Weise hinab ins wildromantische Val Travignolo. Während in den Dolomiten vielerorts die Berge stark verbaut sind, verschwinden hier die Zeichen der Zivilisation. Kaum noch ein Haus, schon gar keine Bergbahn. Im Tal könnte man meinen, irgendwo in Kanada gelandet zu sein.
Im Talboden angelangt, rollt man zuerst auf einer Schotterstrasse, dann auf der asphaltierten Bergstrasse das Tal hoch. Auf diese Weise erreicht man den Passo Valles und zweigt hier links weg. Ein steiler Pfad windet sich nun hoch zur Forcella Venegia, hier liegt das Bike für rund 150 Höhenmeter auf den Schultern. E-Mountainbiker lassen sich hier von der Schiebehilfe unterstützen. Die Mühen lohnen sich! Oben ergibt sich ein wunderbarer Blick hinüber zu den zackigen Felsformationen der Pale-Gruppe. Der Pfad hinab ins Val Venegia ist anfänglich flüssig und spassig, wird im unteren Teil aber etwas ruppig weil man diesen nicht selten mit dem Rindviehern teilt und deren Gewicht dem Pfad ganz schön zusetzt. Und während man unten auf die Schotterstrasse trifft, da denkt man erneut: könnte auch in Kanada sein!
Das Schlussstück steht auf dem Plan: Der Aufstieg zur Baita Segantini führt über eine tiefschottrige Strasse – gut machbar, aber ein 300-Höhenmeter-Kraftakt. Die Idylle beim Rifugio mit dem kleinen See und der felsigen Kulisse wäre perfekt, wenn hier nicht Massen an Ausflüglern hinpilgern würden. Sie alle kommen vom wenig unterhalb gelegenen Passo Rolle, unserem Ausgangsort. Die vielen Fussgänger sind wohl auch der Grund, warum den Singletrail hinab zum Passo Rolle ein Bike-Verbot schmückt. Deshalb rollt man das letzte Stück auf der Schotterstrasse hinab in der Erkenntnis, dass hier auch nicht weniger Leute unterwegs sind als auf dem Trail.
Fazit: eine landschaftlich aussergewöhnliche Tour, die nicht den ultimativen Singletrail-Kick bringt aber eine schöne, wenig frequentierte Route (abgesehen vom Schlussstück).
Details zur Tour
23 km
900 m
900 m
1605 M.ü.M.
2205 M.ü.M.
1 Tag
Passo Rolle
Passo Rolle
1948
beschränkt tauglich für E-Mountainbikes
Thomas Giger