Naranch-Trail
Beschreibung
Der senkrechte Felsriegel des Monte Creina ragt wie ein riesiger Schiffsrumpf zwischen Monte Baldo und Monte Stivo aus dem Hochplateau von Nago heraus. Vor über hundert Jahren nutzten die österreichisch-ungarischen Kaiserjäger diese natürliche, nach Süden hin senkrechte Felsenfestung, um die italienischen Alpini am Baldo und Zugna zu beobachten und zu beschiessen. Hundert Jahre haben Gras über alte Wunden wachsen lassen. Nur die aufwändig restaurierten Schützengräben direkt unter dem Gipfel des Monte Creino (1280m) und die interessanten Infotafeln geben Zeugnis vom damaligen Wahnsinn. Der moderne, pazifistische Bike-Wahnsinn zwischen Arco, Nago und Mori hört auf den Namen «Naranach-Trail». Der legale Alternativ-Trail zum gesperrten «Anaconda Trail» startet direkt am Gipfelkreuz und verläuft parallel zu den besagten Schützengräben nach Osten, um nach kurzer Waffenruhe in ziemlich wilder Fahrt gen Nago durch den Wald zu ziehen. Flowige Abschnitte? No, meist will das Bike hart an die Zügel genommen werden. So manche enge, steile Felsstufe wartet nur darauf, dass der Rodeoreiter übers Ross geht. Auf halbem Weg zwischen Gipfelkreuz und Nago schreit die neu renovierte Agritur Maso Naranch dann förmlich nach einem Boxenstopp. Nice! Die Sicht von der großen Wiese hinab nach Torbole und über den gesamten See entschädigt für die Torturen dieser so typischen No-Flow-Abfahrt. Im zweiten Teil nach der Ranch warten nochmals ein paar echt harte Nüsse, bevor man in Nago gemütlich ausrollen lässt. Am Klettergarten Marmitte dei Gigante vorbei rollt man gemütlich hinab nach Arco – und beendet die Runde stilrein mit einem Espresso am Kirchplatz von Arco. Am besten im «Conti d’Arco».
Details zur Tour
31 km
1290 m
1290 m
75 M.ü.M.
1288 M.ü.M.
1 Tag
Arco
Arco
1939
gut tauglich für E-Mountainbikes
Andi Kern
Kommentare
Wir sind die Tour heute gefahren. In anderen Quellen wird die Tour auch als die "flowigste S3-Tour" bezeichnet, was aber falsch ist. Die Tour besteht aus immer wieder vorhandenen grob verblocken und zusätzlich mit Geröll und rutschigem Laub bedeckten S4-Abfällen, welche durch dazwischen S2-Streken verbunden sind.
Ca. 8 km flach über Asphalt und dann 18 km 1100 m hoch über Asphalt für einen 4 km langen Trail ist doch etwas ein Missverhältnis.
Laut den Websites der lokalen Shuttle-Unternehmen sollte es zwar an den meisten Tagen Shuttles nach Santa Barbara geben. Die Websites versprechen aber allgemein viel mehr als die Shuttle-Unternehmen halten. Wegen ungenügender Teilnehmerzahl oder "mangelnder Kapazität" (= zuwenig Fahrer?) findet nur der Shuttel auf den Monte Altissimo täglich statt. Wer mit einer Gruppe kommt, kann vielleicht einen Shuttle organisieren. Ansonsten ist Shutteln hier in Torbole Glücksache bzw. oft Pech.