Barcelona ist eine der wenigen Metropolen Europas, die von einem dichten Netz an Singletrails umgeben sind. In diesem Fall liegen die Hotspots auf den stadtnahen Hügelzügen Collserola und Serralada. Die Möglichkeiten sind geradezu unbeschränkt. Beide Bergrücken gehen bis auf knapp 500 Meter über Meer hoch. Es sind hier also nicht die grossen Anstiege und die endlosen Abfahrten zu erwarten, sondern ein mehrmaliges Auf-und-Ab pro Tag. Die Schwierigkeit der Trails liegt fast durchgängig bei S0 bis S1. Sprich: viele flüssige Abfahrten, jede Menge Flow aber immer wieder auch anspruchsvollere Passagen. Und vor allem immer wieder ein tolles Panorama auf die Stadt und das Mittelmeer.

Collserola

Der Collserola ist quasi der Hausberg Barcelonas. Die riesige Funkantenne und der Tibidabo-Freizeitpark mit der nachgebauten Kathedrale sind sein Markenzeichen. Für Mountainbiker ist die Nordseite interessant, hier befindet sich ein fast grenzenloses Wegnetz. Für die Rückfahrt nach den Nordabfahrten zurück zum Bergrücken gibt es viele gut ausgebaute Schotterstrassen oder einzelne Asphaltstrassen. Vereinzelt können sogar Singletrails für den Aufstieg genutzt werden. Die Collserola-Südseite wiederum besticht vor allem durch das faszinierende Panorama auf die Stadt. Auch auf der Südflanke finden sich tolle Trails, die aber ruppiger und oft steiler als auf der Nordseite sind. Sie dienen vor allem dazu, nach der Biketour ins Stadtzentrum hinab zu fahren.

Serralada

Das Gebiet der Serralada ist das nördliche Pendant zum Collserola. Auch hier findet sich auf der Nordseite ein tolles Netz an Singletrail-Abfahrten. In diesem Fall ist die Südseite aber mindestens genauso attraktiv. Das nicht allzu steile Gelände in Richtung Badelona (Küstenvorort von Barcelona) verfügt über viele wendige, superflowige Trails durch offenes Gelände. Auch wenn hier gemäss den Tafeln vor Ort eine Dreimeterregelung gilt, die lokalen Mountainbiker (und alle anderen) kümmert das nicht. Im Gegenteil: Die Trails wurden teilweise von Mountainbiker von Hand angelegt und werden stark frequentiert.

Szene

Mountainbiken ist in Barcelona superpopulär. Die Trails sind aber wegen ihrer mässigen Steilheit und den trockenen Bedingungen trotz hoher Nutzung in gutem Zustand. Oftmals sind sie wegen der regelmässigen Mountainbiker-Frequenz sogar noch gepflegter. Die Popularität des Mountainbikens hat noch einen anderen Vorteil: In Barcelona gibt es viele hochwertige Bikeshops. Mietbikes sind aber eher selten, der Shop Terrabike hat hier aber eine brauchbare Auswahl an Bio- und E-Mountainbikes.

Um zu den Trails zu gelangen, muss man erst einmal das Stadtzentrum passieren. Das ist kein Problem, da Barcelona über ein sensationell dichtes Radwegnetz verfügt. Bei vielen Strassen wurde dem Autoverkehr eine Spur weggenommen und diese als Fahrradweg umfunktioniert. Trotz des grossen Verkehrsaufkommen ist das Fahrradfahren in Barcelona effizient und sicher möglich.

Ein Tipp für die Freunde aus der Gravel-Abteilung: Das Umland von Barcelona ist geradezu prädestiniert für euch. Das Netz an Forststrassen ist gewaltig und hochwertig. Für Graveler interessanter als die MTB-Spots Collserola und Serralada ist aber beispielsweise das Gebiet südlich der Stadt. Tipp: Der Naturpark Garraf. Singletrails sind hier etwas Mangelware, dafür gibts tolle Schotterstrassen durch das wilde und raue Hinterland. Hier ist der Kontrast zum Stadtzentrum noch ausgeprägter als bei den Mountainbike-Touren in den Foothills.